11 Jul Cable Car World 2022
Die weltweit 1. Kongress- und Fachmesse für urbane Seilbahnen mit dem Titel – Cable Car World – fand vom 21. – 22.06.2022 in Essen statt.
Unter dem Leitmotiv „Home of new urban mobility “ fanden sich zahlreiche interessierte, internationale Besucher, um den hochkarätigen Vorträgen beizuwohnen und im Anschluss auf dem Mobility Lab mit eigens ausgewählten Experten aus der Szene in Austausch zu treten.
Das Seilbahnplanungsbüro – Melzer & Hopfner – wurde dabei durch Ing. Daniel Mangold vertreten, welcher den Besuchern u.a. auch als Experte auf der Mobility Lab für Fragen und spannende Diskussionen zur Verfügung stand.
Diese Fachmesse mit dem Fokus auf urbane Seilbahnen als ernstzunehmender Bestandteil der neuen urbanen Mobilität, zeigte dem Publikum in einem erfolgreichen Auftakt die Schnittstellen von Seilbahnen und urbaner Mobilität auf. Gleichzeitig wurden Aufgaben für Städte und Kommunen, wie auch Planungsbüros und Verkehrsentwickler formuliert sowie das große Potential und die damit verbundenen Chancen dargestellt.
Den Mittelpunkt der Cable Car World bildete, wie bereits erwähnt, das Mobility Lab mit den vier Themenbereichen, Society, Sustainability, Technology und Profitability, welche in einer offenen und großzügigen Fläche arrangiert waren. Hierin konnten die Besucher mit den unabhängigen Experten verschiedener Unternehmen und Institutionen sowie mit den drei größten Seilbahn-Herstellern der Welt in direkten Kontakt treten.
Das Angebot für die Besucher der Cable Car World reichte von der Planung über die Herstellung bis zum Betrieb fertiger Seilbahnanlagen. Integraler Bestandteil der Fachmesse war der Fachkongress, auf dem mehr als 20 nationale und internationale Experten in vier Themenblöcken aktuelle Fragen rund um Mobilität mit urbanen Seilbahnen behandelten.
Ausgangspunkt der neuen Fachmesse waren die zahlreichen Überlegungen in Deutschland und auch weltweit, zukünftig mehr Seilbahnen im öffentlichen Verkehr einzusetzen. Während der Verkehr auf dem terrestrischen Niveau viel Raum einnimmt und oftmals stockt, richtet sich der Blick in Europa und weltweit auf die Plus-Eins-Ebene. Dort verkehren insbesondere Seilbahnen, die als eines der sichersten Verkehrsmittel gelten und seit Jahrzehnten an vielen Standorten erfolgreich und zuverlässig im Einsatz sind.
Resümee der 1. urbanen Seilbahnmesse aus Sicht von Ing. Mangold:
Es gibt vieles zu sagen in diesem Zusammenhang. Eines was mir im Zuge von mehreren persönlichen Gesprächen auf der Mobility Lab aufgefallen ist, dass es in der urbanen Seilbahnszene einen Hang, wenn nicht schon Drang gibt, die bewährte und zuverlässige Seilbahntechnologie derart auszuschmücken, zu adaptieren und zu erweitern, dass die wesentlichsten Vorteile der Seilbahn – kurze Punkt zu Punkt Verbindungen in gerader Linie gespickt mit Höhenunterschieden – fast schon in den Hintergrund rücken.
Seilbahnideen von vielen Kilometern > 7km am Stück, viele Stationen in einem Verbund, Abkoppeln kompletter Kabinenfahrzeuge auf eigenständige selbstfahrende Fahrgestelle und vieles mehr führen u.a. dazu, dass sich die Entscheidungsträger selbst oft unsicher werden, was denn genau für sie die richtige Seilbahntechnologie darstellt.
Stand heute bin ich mir sicher, dass weniger mehr ist. Damit spreche ich darauf an, dass die seit Jahrzehnten vorhandenen Vorteile der Seilbahn genutzt werden sollen. Nochmals kurz angeführt:
- kurze Punkt zu Punkt Verbindungen à ideal bis zu 5km am Stück
- gerade, schnelle Verbindungen in Luftlinie
- geringer Footprint am Boden
- Stetigförderer – keine Wartezeiten
- kurze Bauzeit
- Rückbau einfach möglich